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So funktioniert das Hundeauge!

Die Augen von Hunden sehen sich bewegende Objekte viel deutlicher als stehende Objekte, die sich nicht bewegen. Das Sehorgan ist beinahe Kugelförmig und wird von einer weißen Lederhaut umgeben.  An der Vorderseite befindet sich eine transparente Hornhaut, in der Wissenschaft verwendet man überwiegend den lateinischen Begriff Cornea. Dahinter befindet sich die Iris mit der Pupille. Die Netzhaut oder auch Retina enthält Sehzellen die auf Licht empfindlich reagieren. Von hinten treten Nerven in das Auge, das Nervenbündel nennt man Sehnervkopf oder auch Papille. An dieser Stelle ist das Auge lichtunempfindlich. Oberhalb der Papille befindet sich die Makula, der gelbe Fleck, die die Stelle des schärfsten Sehens darstellt. 

Es war einen Versuch wert: Drei Milchglasscheiben, ein paar Farbstrahler, jede Menge Fleischhäppchen, einige Kilogramm leckeren Käses und drei Hunde, mehr brauchten die amerikanischen Psychologen Jay Neitz, Gerald H. Jacobs und Timothy Geist nicht, um zu widerlegen, was bei vielen noch heute als gesichert gilt: Hunde sehen die Welt in Schwarz-Weiß. „Doch das ist Blödsinn“, erklärt Neitz. Gemeinsam mit seinen Kollegen verwöhnte er zwei Italienische Windspiele und einen Toypudel mehrere Wochen lang mit Fleisch- und Käsehappen: „Zwei der drei Scheiben waren gleich beleuchtet, eine dritte andersfarbig, und hinter der lagen die geruchssicher verpackten Leckereien.“

Sehen Hunde Farben? Ja sie sehen Farben, aber ACHTUNG!

Dass Hunde in Farben sehen, stand schon kurz nach dem Beginn des Experiments fest. Es wurde gezeigt, dass der Hund nicht so farbenfroh wie der Mensch sieht, aber immerhin Farben erkennt, die sich von schwarz und weiß unterscheiden. Hunde können Rot und Grün schlecht unterscheiden, da Rot Gelb aussieht. Auch grün sieht gelb aus! Daher ist es wichtig das Spielzeug deines Hundes nach Farben zu kaufen. Ein roter Ball sieht auf einer grünen Wiese aus wie ein gelber Ball unter gelben Grashalmen. Dafür können Hunde Blau-Töne ausgezeichnet erkennen und unterscheiden.

Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit des Hundes. Da Hunde bzw. Wölfe während der Dämmerung Abends und Morgens auf die Jagt gingen, mussten sie zu dieser Zeit besser sehen. Zu Zeiten der Dämmerung ist das vom Himmel reflektierte Licht, aufgrund der fehlenden Sonneneinstrahlung blauer als üblich. Für den Wolf ist es vom Vorteil, wenn er während der jagt die Blau-Töne gut unterscheiden kann, denn so heben sich die Umrisse von Beutetieren besser ab – jeder Bewegung wird so sofort erkannt.  Das raffinierteste an Hundeaugen sind die lichtreflektierende Schicht, das „Tapetum lucidum“ an der Rückwand der Hundeaugen. Dieser Spiegel ist dafür verantwortlich, dass Tieraugen im dunklen leuchten, wenn sie von Scheinwerfern oder ähnlichem angestrahlt werden. Denn das Tapetum lucidum reflektiert das durch die Netzhaut einfallende Licht zurück so wird das Licht doppelt genutzt. 

Der Aufbau des Hundeauges gleicht unserem. Sein Auge wird umfasst von dem oberen und unteren Augenlid sowie der beim Menschen verkümmerten Nickhaut, die im unteren Augenlid liegt und sich beim Schlafen wie eine Schutzbrille über die Hornhaut legt. Unter der Hornhaut liegen die Iris und die Pupille, mehr kann man von außen nicht sehen.

Die Unterschiede zum menschlichen Auge beginnen im Augenhintergrund: In der aus zehn Schichten bestehenden Netzhaut sitzt nicht nur ein sehr feines Geflecht aus Nervengewebe, dort befinden sich auch zwei verschiedene Arten von Lichtempfängern, Zapfen und Stäbchen.

Warum sind Hunde kurzsichtig?

Der Grund warum Beutetiere auf der Wiese zuerst still stehen bleiben, wenn sie auf einen Hund treffen ist, weil das die beste Chance ist, nicht aufzufallen. Probiere es einmal aus: Bleibe auf der Wiese stellen sie sich in ca. 100m Entfernung von ihrem Hund in die Wiese und rufen sie ihn. Wetten, dass er nicht kommt? Wahrscheinlich würde er gerne, leider aber erkennt er dich nicht –  er sieht dich nicht! Wenn du dich nun kurz bewegst, wirst du wieder die volle Aufmerksamkeit erhalten. Bewegungen werden nämlich sofort wahrgenommen. 

Das bedeutet für das Reh stehen bleiben, so lange es geht. Bemerkt es, dass es der Hund trotzdem wahrnimmt, beginnt das Rennen um Leben und Tod. Wie deutlich ein Tier sieht, hängt nämlich vom Aufbau des Auges ab, von der Größe der Linse, der Netzhaut und der Pupille, von der Zahl und Anordnung der Zäpfchen und Stäbchen. 

Grundsätzlich gilt, dass die Sehzäpfchien für die Sehschärfe gültig sind. Bei uns Menschen (wir haben viele Zäpfchen) liegt der Punkt des schärfsten Sehens in der sogenannten Sehgrube (wissenschaftlich: Fovea Centralis), einer nervenreichen, gut durchbluteten und nur etwa 1,5 Millimeter tiefen Senke, in der pro Quadratmillimeter etwa 140 000 Zapfen liegen. Auch Hunde haben oberhalb der Sehnerveneinmündung ein nervenreiches Gebiet, allerdings ähnelt es mehr einem Streifen, und es enthält nur Stäbchen.

Es wird vermutet, dass Menschen sechsmal schärfer als Hunde sehen! Die Schwierigkeit der genauen Messung liegt beim Sehtest, denn ein Sehtest mit jemanden der keine Fragen beantworten kann, ist schwer zu interpretieren. 

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